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12. Juni 2023 Henrik Ørskov, Jan Knaak

Trends im Rostfrei-Markt

Jetzt, wo wir fast zwei volle Quartale in den Büchern haben, können wir feststellen, dass sich der Markt im Vergleich zu den ersten beiden Quartalen 2022 stark verändert hat. Seit Januar sind die Preise in mehr oder weniger allen Produktsegmenten rückläufig und setzen nicht nur den Markt, sondern auch das Projektgeschäft unter Druck. Das Positive aktuell ist, dass wir immer noch eine stabile Nachfrage im Bezug auf die Tonnage sehen, mit optimistischen Aussichten für die nächsten Monate.

Preisentwicklung

Nickel

Wie erwartet hat sich der Nickelpreis in den letzten Monaten überhaupt nicht stabilisiert. Den Höchststand haben wir im Januar 2023 gesehen - seither zeigt Nickel einen Abwärtstrend, der in den letzten Wochen ein Band zwischen 20.500 - 21.000 $/to. erreicht hat.

Was werden also die nächsten Wochen bringen?

Wir gehen davon aus, dass sich Nickel in den nächsten Wochen/im Sommerhalbjahr aufwärts bewegen wird und eine Bandbreite von 21.500 - 23.000 $/to erreichen wird. Wichtig wird sein, wie sich die Sommerperiode entwickelt und ob sich die Lager nach einer langen Periode mit hohen Lagerbeständen wieder erholen.

Eines ist jedoch sicher: Nickel wird sich nicht stabilisieren.

Chrom:

Nachdem Chrom für Q2/2023 um 0,23 $/lb. angehoben wurde, liegt dieser natürlich immer noch auf dem gleichen Niveau bei 1,72 $/lb.

Wir sehen noch Fragezeichen hinter dieser Preisgestaltung, da diese mit den Energiekosten argumentiert wird, während diese seit März rückläufig sind. Im Moment ist es unmöglich, einen Ausblick auf Chrom für Q3/2023 zu geben.

Ferromolybdän:

Nachdem Ferromolybdän bis Anfang Februar 2023 eine massive Rallye mit einem Höchststand von 105.500 $/to. hingelegt hatte, fiel es in der gleichen Geschwindigkeit auch wieder ab und erreichte nun 51.180 $/to.

In den letzten Wochen war jedoch eine Stabilisierung von Ferromolybdän zu spüren, die sich natürlich auch in den Preisen und Legierungszuschlägen für 316er-Sorten niederschlägt.

Ein Ausblick für dieses Material ist sehr schwer zu finden, da wir in diesem Jahr massive Volatilität gesehen haben

Schrott:

Der Preis für Schrott sinkt weiter, auch wenn die Verfügbarkeit von Schrott begrenzt ist (zumindest unseren Quellen zufolge). Im Hinblick auf die Entwicklung hin zu einer grüneren Produktion wird Schrott in den nächsten Monaten und Jahren noch wichtiger werden, was sich definitiv wieder auf die Preise und die Verfügbarkeit auswirken wird.

Energiekosten

Der Abwärtstrend bei den Energiekosten ist weiter vorhanden und wir sehen 0,00 €/kg Energiezuschläge bei den meisten Lieferanten. Noch gibt es Energiekosten, die gelten, aber die Möglichkeit, darüber zu diskutieren, ist wieder vorhanden. Dieses Bild ist nur für den Moment - wir erwarten die Energiekosten ab Herbst wieder unter Druck.

Liefersituation je Produktgruppe

Stabstahl/Blankstahl:

Nach einem sehr volatilen Jahr 2022 haben wir bisher eine Stabilisierung bei den Lieferzeiten und den Grundpreisen für das Jahr 2023 gesehen. Derzeit sind die Auftragsbücher der Stahlwerke sehr flexibel und die Lieferungen können innerhalb kurzer Zeit erfolgen. Aus Asien sind die Lieferzeiten ebenfalls stabil, aber preislich ist ein enormer Druck auf Europa zu verzeichnen.

Blech:

Die Verfügbarkeit von Flachprodukten ist gut, wir bei Damstahl haben alle Produktgruppen innerhalb dieser Kategorie gut abgedeckt und mit kurzen Lieferzeiten und guten Lagerbeständen unserer Hauptlieferanten sind wir in der Lage, jede Nachfrage vom Tagesgeschäft bis hin zu großen Projekten zu erfüllen.

Die Schutzkontingente für Kaltgewalzt aus z.B. Taiwan und Südkorea sind für dieses Quartal noch offen, was ebenfalls auf eine gute Verfügbarkeit auf dem europäischen Markt hindeutet.

Rohr:

Das Geschäft mit nahtlosen Rohren ist nach wie vor recht stabil und auch aus der Ukraine sind keine Verzögerungen oder logistischen Probleme zu erkennen. Bei den Importen nehmen die Lieferzeiten wieder zu, was ein Zeichen für eine gute Auftragslage in Indien sein könnte.

Gleichzeitig stehen geschweißte Rohre weiterhin unter hohem Preisdruck. Die Lagerbestände der Werke sind nach wie vor hoch, und mit der Veröffentlichung der neuen Preisliste versuchen die Werke, die Kunden zu größeren Abnahmemengen zu bewegen. Alles in allem ist die Nachfrage gut und wir können weder einen Aufwärts- noch einen Abwärtstrend erkennen. Es wird darauf ankommen, wie sich das Projektgeschäft in den nächsten Monaten und im Sommer entwickeln wird.

Fazit

Einige Rohstoffe scheinen sich zu stabilisieren, was sich in einem weniger volatilen Markt niederschlägt. Die bevorstehende Sommerperiode könnte zu einem Kipppunkt für Preise und Nachfrage werden.

Wir befinden uns immer noch in Q2/2023 und der Juni begann bisher sehr positiv - lassen Sie uns die gute Stimmung beibehalten und die Sommerzeit genießen.

Wir werden dann im August mit einem detaillierteren "Market-Trend" zurückkommen.

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Jan Knaak

COO / Purchase Director Central Europe

+49 2173 797207
jkn@damstahl.com