Stabstahl, Flansche und Fittings können am nächsten Werktag versendet werden. Aufgrund des hohen Auftragseingangs liegt die Vorlaufzeit für Rohre und Sägezuschnitte aktuell bei ca. 2 - 3 Arbeitstagen. Bitte beachten Sie: Unser letzter Verladetag in diesem Jahr ist der 16. Dezember.
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14. November 2024 Jan Knaak, Palle Thomassen

Markttrends für rostfreien Edelstahl – November 2024

Herzlich willkommen zum neuesten Damstahl Marktbericht, in dem wir Ihnen einen Einblick in die dynamischen Trends im Markt für rostfreien Edelstahl geben. Sie erhalten einen umfassenden Einblick in die aktuellen Marktentwicklungen und gemeinsam werfen wir einen Blick auf die Situation in den Bereichen: Preisentwicklung, Energie und Transport sowie die Verfügbarkeit der verschiedenen Produktgruppen.

Allgemeine Marktentwicklung 

2024, zweifellos ein schwieriges Jahr für die Edelstahlindustrie, neigt sich dem Ende zu. Nicht nur war die Nachfrage vor allem in Deutschland schwach, was sich auf den gesamten europäischen Markt auswirkte, auch die Preise standen die meiste Zeit des Jahres unter Druck. Für das kommende Jahr prognostizieren Wirtschaftsexperten für Europa insgesamt ein Wachstum von 1,3 %, für Deutschland ein Wachstum von maximal 1,0 %.  

Inzwischen ist bekannt, dass Donald Trump als US-Präsident zurückkehren und die USA wieder an erste Stelle setzen wird. Was bedeutet das für die Weltwirtschaft und insbesondere für Europa? Welche Folgen hat das für die globale Krise, die nach wie vor durch die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten vorherrscht? Niemand kann dies derzeit wirklich sagen, sondern nur vermuten – konzentrieren wir uns also auf unser Kerngeschäft, das nicht Politik, sondern Edelstahl ist. Eine interessante Tatsache ist jedoch, dass der Nickelpreis innerhalb von 1,5 Monaten um mehr als 10 % gestiegen ist, als Trump im März 2018 Section 232 einführte. 

Rohstoffe 

Nickel (LME 3 Monate) 

Im August haben wir einen Nickelpreis von 16.400 $/t gemeldet, der bis heute nahezu unverändert geblieben ist. Im Oktober konnten wir einige Aufwärtstrends beobachten, die jedoch mit Preisen unter 16.000 $/to wieder nach unten korrigiert wurden. Auch hier ist es schwierig, einen Ausblick für Nickel zu geben, da wir an jeder Ecke viele unterschiedliche Informationen erhalten. Ein weiterer Faktor, der zu steigenden Nickelpreisen beitragen könnte, ist die Strategie Indonesiens, die eigene Verarbeitungs- und Wertschöpfungskette zu stärken. Dazu gehört, dass das Land künftig das Rohmaterial nicht mehr ohne vorherige Veredelung verkaufen wird. Auch China könnte einen Einfluss auf die Nickelpreise ausüben, sobald die Wirtschaft von der Regierung wieder angekurbelt wird. 

Ein Gegenargument stellt das anhaltende Überangebot dar, welches sich im Jahr 2025 noch verschärfen könnte, sofern Indonesien seine Förderquoten erhöht. 

Chrom

Der Preisbildungsmechanismus für Chrom ist auch weiterhin nicht gänzlich transparent. Die Benchmark-Preise fehlen nun schon seit fast fünf Monaten, ohne dass sich die Auswirkungen dieses fehlenden Preisindikators bislang nennenswert auf die Legierungszuschläge niedergeschlagen hätten. Derzeit arbeiten die meisten Werke mit Tagespreisen für Chrom. Da sich die Preisentwicklung jedoch nur schwer prognostizieren lässt, kann an dieser Stelle kein Ausblick gegeben werden. Die Entwicklung von Chrom lässt sich in etwa mit der von Nickel vergleichen. 

Ferromolybdän

Im Jahr 2024 hat sich Ferromolybdän gut entwickelt und hält sein hohes Preisniveau von 50.000 $/t weiterhin stabil. Ein Grund für diese Entwicklung könnte in der gestiegenen Nachfrage nach stabilisierten Sorten liegen, die in Entwicklungsländern an Bedeutung gewonnen haben. Für das Jahr 2025 lassen sich keine Anzeichen für eine drastische Verhaltensänderung von Ferromolybdän erkennen. 

Aluminium und Kupfer 

Sowohl die Aluminium- als auch die Kupferpreise liegen auf einem höheren Niveau als im Sommer. Die Preisentwicklung wird maßgeblich durch das von der chinesischen Regierung angekündigte Wirtschaftshilfepaket zur Ankurbelung der chinesischen Wirtschaft beeinflusst. 

Mehrere europäische Volkswirtschaften stehen unter Druck. Die deutsche Automobilindustrie steht im Mittelpunkt, aber auch das Wachstum in Ländern wie Italien und Spanien ist angespannt. 

Aluminium  

Die Aluminiumpreise befinden sich nach wie vor auf einem hohen Niveau, im Markt herrscht dennoch Unsicherheit. Die Aktivität in den Werken ist unbeständig, und die Preise werden hauptsächlich durch ein unbeständiges Angebot an Rohaluminium aufrechterhalten. 

Kupfer 

Es wurde erwartet, dass der Kupferpreis in Richtung 10.000 USD steigen würde. Doch das Konjunkturpaket konnte die Preise nicht hochhalten. Anfang November wird Kupfer bei 9.500 USD gehandelt. Viel Aufmerksamkeit galt in letzter Zeit den Wahlen in den USA, deren Ergebnis große Auswirkungen auf das dortige grüne Wachstum haben kann. 

Energiekosten 

Derzeit stellen die Energiekosten keine wesentliche Triebkraft für Preissteigerungen bei rostfreiem Stahl oder auf dem Markt im Allgemeinen dar. Die EU hat es geschafft, die Erdgasvorräte auf einem hohen Niveau zu halten. Sollte der nächste Winter ähnlich sein, wie 2023/2024, ist nicht mit einem starken Anstieg der Preise zu rechnen. Diese werden voraussichtlich bei 35–40 €/MWh bleiben. Allerdings besteht weiterhin ein Risiko, insbesondere aufgrund des Konflikts im Nahen Osten. Sollte dieser eskalieren und weitere Länder in der Umgebung betreffen, könnten die Preise deutlich ansteigen. 

Situation im Frachtbereich 

Seefracht 

Der SCFI-Preisindex für Europa zeigt wieder einen Aufwärtstrend. Eine Entwicklung, die sich vor allem in den vergangenen zwei Wochen abgespielt hat.  

Die Industrie strebt die Kontrolle über bzw. die Regulation der Nachfrage an, was zu einer Reduzierung der Kapazitäten durch Leerfahrten führt. Dies hat höhere Frachtkosten und eine längere Zeitspanne von der Buchung bis zum bestätigten Liefertermin zur Folge. Mit einer sorgfältigen Planung und realistischen Prognosen durch unser engagiertes Einkaufsteam sind wir jedoch in der Lage, diese Herausforderungen zu meistern und die Materialversorgung unserer Kunden sicherzustellen. 

 

Straße 

Die Branche durchläuft derzeit ihre stärkste Phase. In Kürze werden auch der "Black Friday" und die "Single Days" die Kapazitäten in Europa beeinflussen. Die Ölzuschläge scheinen sich im Vergleich zum Jahresanfang noch im unteren Bereich zu bewegen. Wir erwarten weitere Informationen sowie die Auswirkungen der dänischen Maut ab dem 1. Januar. 

Schrott 

Der Preis für Kohlenstoffstahlschrott hat im Jahr 2024 bisher keine nennenswerte Dynamik gezeigt. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage war ausgewogen und lag zwischen 360 und 410 US-Dollar pro Tonne. Obgleich die sogenannten "Greensteel"-Projekte im laufenden Jahr nur geringen Einfluss auf die Preisentwicklung hatten, sei an dieser Stelle noch einmal betont, dass Schrott eine Schlüsselrolle in der grünen Agenda der Edelstahlindustrie spielt und mit der Zeit zu einem kritischen Rohstoff werden wird. Infolgedessen erwarten wir für 2025 einen moderaten Anstieg der Schrottpreise. 

Neuigkeiten nach Produkten 

Stabstahl: 

Hinsichtlich der Versorgungslage bei Stabstahl gibt es keine wesentlichen Neuigkeiten zu vermelden. Von unseren europäischen Partnerunternehmen werden uns eher kurze Lieferzeiten und stabile Basispreise gemeldet, was angesichts der geringen Marktnachfrage nicht überraschend ist. 

Die Preise unserer indischen Partner waren über das gesamte Jahr hinweg stabil. In Anbetracht der möglichen Entwicklung der Nickel- und Schrottpreise ist nur mit wenigen Signalen für einen Preisanstieg zu rechnen. Es ist daher davon auszugehen, dass das aktuelle Basispreisniveau und das effektive Preisniveau aus Indien innerhalb einer geringen Schwankungsbreite von Prozent stabil bleiben. 

Rohre (nahtlos) 

Die Versorgungslage bei nahtlosen Rohren bleibt ebenfalls stabil. Wir verzeichnen relativ kurze Lieferzeiten aus europäischer Produktion, während die Lieferzeiten aus Indien mit 6–8 Monaten stabil bleiben. Insgesamt gibt es in diesem Produktbereich keine größeren Bedenken. Preislich ist davon auszugehen, dass die Basis- und auch Effektivpreise für die kommenden Monate eher stabil bleiben, da auch hier Signale für Aufwärtsbewegungen sehr selten sind. 

Rohre (geschweißt) 

Die großen europäischen Rohrwerke stehen kurz vor einem Wendepunkt. Es wird erwartet, dass die Preise die Talsohle erreichen. Die Werke sehen sich gezwungen, die Preise zu erhöhen, da die Produktionskosten aufgrund der steigenden Energiekosten und der kurzfristig zu erwartenden höheren Coilkosten erheblich gestiegen sind. Darüber hinaus sind die Rohrhersteller bereits seit einigen Monaten mit Verlusten konfrontiert, was nicht länger tragbar ist. 

Die Lagerbestände der Werke reichen aus, um den täglichen Bedarf weitgehend zu decken, während Projektaufträge je nach Sorte und Größe innerhalb von 8–12 Wochen geliefert werden können. Das Aktivitätsniveau in Asien ist nach wie vor mäßig, und alle Anbieter haben die US-Wahlen genau beobachtet.   

Bleche 

Die europäische Nachfrage nach Flacherzeugnissen zeigte in den ersten beiden Quartalen und zu Beginn des dritten Quartals eine relativ stabile Entwicklung. Im weiteren Verlauf war ein Rückgang zu verzeichnen, gefolgt von einem leichten Aufschwung zu Beginn des vierten Quartals. Die saisonalen Aktivitäten sind typisch, da Lagerhalter und Servicezentren ihre Bestände in Vorbereitung auf das Ende des Geschäftsjahres abbauen, während einige Werke ihre Schmelzanlagen vorübergehend stilllegen.  

Das erwartete Angebots- und Nachfragemuster bedingt, dass die Vertriebskette mit der Buchung von Material für Lieferungen im ersten Quartal 2025 beginnt, um die Lagerbestände wieder auf ein normales Niveau zu bringen. Dies wird voraussichtlich zu längeren Lieferzeiten und moderat steigenden Preisen spätestens Anfang 2025 führen. Die Einfuhren aus Asien haben in den vergangenen Monaten aufgrund der schwächeren Binnennachfrage in Asien zugenommen. Allerdings könnte die Unsicherheit über weitere potenzielle Handelsbeschränkungen zwischen der EU und Asien die Kaufaktivität aus dieser Region abschwächen. 

Fittings und Flansche 

Unser Produktprogramm umfasst eine ständige Versorgung mit unserem gesamten Sortiment an Fittings und Flanschen in 4307, 4541, 4404 und 4571. Wir beobachten eine gewisse Bandbreite an Lieferzeiten bei unterschiedlichen Lieferanten. Derzeit sind wir in der Lage, die Nachfrage zu bedienen und Artikel in unserem Lager vorzuhalten. Auch das Preisniveau ist von dieser Stabilität betroffen. So sind bei einigen Produkten leichte Preissteigerungen zu verzeichnen, während andere Produkte zu niedrigeren Preisen angeboten werden. Die Preiserhöhungen der vergangenen Monate haben sich somit nicht auf Fittings und Flansche ausgewirkt, da die Preise bis auf eine kurze Spitze im Sommer nie gestiegen sind. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Preise und Lieferzeiten stabil sind. 

Preisentwicklung und Fazit 

Wie in der Einleitung dargelegt, stellte das Jahr 2024 eine Herausforderung dar. Die Signale für 2025 lassen erkennen, dass wir im nächsten Jahr mit einer schwierigen Marktsituation rechnen müssen. Darüber hinaus sind die Preise über das gesamte Jahr hinweg stabil geblieben, sodass auch für 2025 mit einer gewissen Stabilität gerechnet werden kann. Derzeit erstellen wir den Haushaltsplan für 2025, wobei wir das Preisniveau des aktuellen Haushaltsplans als Orientierung nutzen. 

Die Edelstahlindustrie als solche wird vor allem im Zuge des grünen Wandels an Bedeutung gewinnen. Dies ist insbesondere auf den Lebenszyklusansatz für Schrott zurückzuführen. Die weitere Entwicklung ist jedoch von zahlreichen Unwägbarkeiten abhängig, die aus den USA, China, dem Nahen Osten und auch Europa kommen. Die deutsche Wirtschaft spielt hier eine entscheidende Rolle für den gesamten Kontinent. 

Wir werden uns Anfang 2025 mit neuen Markttrends zurückmelden und wünschen Ihnen allen einen erfolgreichen Abschluss des Jahres 2024 sowie einen guten Start ins Jahr 2025! 

Sie möchten mehr wissen?

Jan Knaak

COO / Purchase Director Central Europe

+49 2173 797207
jkn@damstahl.com

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